Der 51-jährige Berner Autor und Dramatiker Beat Sterchi verfolgt seit Jahren konsequent ein eigenes Theaterkonzept: Statt Figuren und Handlung zu entwickeln stellt er Sprachhaltungen aus. Er verwendet als rhythmisches Material Reste unserer Alltagssprache. «Das Matterhom ist schön» erzählt im schon rhythmischen Small-Talk-Marathon die Geschichte zweier gutbetuchter Paare, die für ein Wochenende nach Zermatt fahren und nur noch sprachreduziert durch ein Wochenende des Müssiggangs und der Mittelmässigkeit stammeln und staunen, schreien und jodeln, stehen, drehen und liegen können. Sterchi versteht dieses Stück als Protest gegen die eloquenten Bühnendramen, die für ihn in heutiger Zeit unglaubwürdig sind. Er will die moderne Handy-Sprache, diese neuzeit-geistig verkürzte und deformierte Kommunikation beschreiben, die ein oberflächliches, neues Bewusstsein schafft und darüber hinaus inhaltlich wie räumlich neue, oft diffuse Dimensionen der Verständigung, der Sprache an sich.
Man könne eben nicht Nichts sagen, denn es werde irgendwie immer etwas gesagt, selbst wenn man nichts zu sagen habe, betont Beat Sterchi. Dazu setzt die Musikerin/Schlagzeugerin Margrit Rieben in diesem von Ursina Greuel inszenierten Wörterbuch des Handy-Sprach-Taumels mit ihrer eigenwilligen Partitur aus Pet-Flaschen, Maultrommel, Becken- und Alphorn-Konzert ganz eigene lautmalerisch-musikalische Verfremdungsmusik-Akzente.
Schlachthaus Bern Do-Sa 27.-29. September 2001, je 20.30 Uhr.