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Intensiv erfahrene Augenblicke und Gefühle: Jacques Minala aus Môtiers in der Galerie ArteSol Solothurn

Verfasst von Eva Buhrfeind | |   Ausstellung

Mit einer neuen Serie Arbeiten in Acryl auf Holz sowie einigen Tuschezeichnungen stellt sich der in Môtiers lebende Künstler Jacques Minala in der Galerie ArteSol dem Solothurner Publikum vor. Kräftige Farben und klare Kompositionen beherrschen dabei diese abstrakten Stimmungsbilder.

Die Farben, die Poesie und der Rhythmus der Provence, die Farben und Stimmungen im wechselnden Licht der Jahreszeiten, ja die Farben, das Licht überhaupt als essentieller Ausdruck des Empfindens, des Erinnerns - sie bestimmen die Bilder des gebürtigen Tessiners Jacques Minala.
Schicht um Schicht lasierend und pastös zu immer neuen Farbtopografien überlagert und in- wie aneinander greifend, beschreiben diese malerischen Fugen nachklingende Impressionen mannigfaltiger, intensiv erfahrener Augenblicke und Gefühle. Ob nun Blau mit Gelb, mit Grün, Violett und Rot, Gelb mit Türkis und Blau, Orange mit Gelb, Rot oder Violett, Rot und Orange stets wirkt in diesem konzentrierten Spiel der leuchtenden Kontraste über eine ausgeprägte Harmonie ein Gleichgewicht der Kräfte, denen der Künstler subtile, sich auflösende Nuancen und sensibel gesetzte kleine Farbelemente entgegenstellt.

Jacques Minala und die sommerliche Provence
Gleichzeitig brechen plastische Strukturen und collagierte Textilien die Ruhe der klaren Farbflächen und -tiefen wieder auf. Während informell-zeichnerische Gesten bewegende Zeichen und Spuren ziehen. Diese Farben mit ihrer symbolischen Ausstrahlung, sie geben Jacques Minala Kraft und Inspiration: Das feurige Rot des Mohns, das intensive Gelb der heissen mediterranen Sonne, die Sonnenblumen, das Blau des Himmels vom Zarten des Sommers bis zum Kühlen des Winters, das Grün, das bis ins Türkis reicht, das Violett der Lavendelfelder der Provence, wo der Grafiker, Zeichner, Maler, Plastiker Minala eine zweite Heimat gefunden hat, wo er vor allem im Sommer malt. Aber in ihnen finden sich auch seine Glasmalerei und dreidimensionalen Glas-Arbeiten, das Leuchten, die Transparenz, aber auch die Winkel und Konstruktionen der gemalten Inhalte.

Schritt für Schritt Karriere aufgebaut
Wenn er auch seinem Stil treu bleibt, seine Bilder wie Teile einer grossen Komposition wirken, so ist doch jedes Bild immer wieder ein neues Abenteuer für Jacques Minala, sich auf das Unbekannte einzulassen, um aus einer vorhandenen Idee seine Bildstrukturen zu organisieren. Er kam dabei, als Kind durch eine schwere Krankheit ans Bett gefesselt, autodidaktisch zur Malerei. Seitdem malt der heute 61-Jährige, der sich einst zwischen der Musik und der Malerei für das Malen entschieden hat. Wobei seine Bilder leise in sich zu klingen und zu schwingen scheinen.
Den harten Weg des unabhängigen Künstlers hat er sich Schritt für Schritt zu einer Karriere aufgebaut. Ein Weg, der mit Aquarellen und Porträts begann und ihn dann nach und nach zur Abstraktion geführt hat. Eine schon klassische Reduzierung, ruhig, gefällig, ein wenig repetitiv, dekorativ expressiv, verinnerlicht mit landschaftlichen Grundtönen. Seine schwarzen Tuschezeichnungen hingegen wirken in ihrer zarten Linienführung neben den Farbteppichen zerbrechlich, vereinen tektonische und naturhafte Bewegungen zu versponnen-geheimnisvollen Poesien.
Galerie ArteSol, bis 29. Oktober 2001, Mi und Fr 15-18, Do 15-20, Sa 11-17, So 14-17 Uhr.

Jacques Minala 2001 in der Galerie ArteSol: Licht und die Farben der Provence bestimmen seine künstlerischen Arbeiten. (Foto: Eva Buhrfeind)
Jacques Minala 2001 in der Galerie ArteSol: Licht und die Farben der Provence bestimmen seine künstlerischen Arbeiten. (Foto: Eva Buhrfeind)