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Neue Ideen in Aquarell: Beatrice Krähenbühl stellt im Muttiturm Solothurn aus

Verfasst von Eva Buhrfeind | |   Ausstellung

Im Muttiturm in Solothurn stellt sich derzeit die Grenchnerin Beatrice Krähenbühl mit ihren Aquarellen dem Solothurner Publikum vor. Aus tradierten Inhalten heraus sucht sie die Auseinandersetzung mit neuen Ideen.

Eigentlich sind es ganz klassische Aquarell-Sujets, mit denen die 44-jährige Beatrice Krähenbühl künstlerisch ihre Neigung auslebt - Landschaften, Blumen, die sie auch mit dem Bleistift feinlinig charakterisiert, Bäume im Licht und Schatten, kleine Stadtszenen bis hin zur poetischen Illustration oder geometrisch-kompakten Farbraum-Abstraktion. Doch diese Betrachtungen beschreiben mehr als nur eine ausgeprägte Freude am Malen.

Beim Eindruck des Unvollständigen die Idee des Verträumt-Vergänglichen
Denn Beatrice Krähenbühl weiss, was sie will: Neues ausprobieren, mit Techniken, Material und Sichtweisen experimentieren. Die konventionell wie vertraut wirkenden Landschaften entstehen dabei nicht unmittelbar nach der Natur. Sie fügt aus verschiedenen Skizzen ihre eigenen Ansichten und Stimmungen neu zusammen und lässt etwa fliessend-bewegt Himmel, Wolken, Licht und Erde zusammenwachsen. Dann wieder verbindet sie Pastellkreide mit dem Aquarell, verdichtet Licht-Schatten-Impressionen in Baumalleen derart, dass in den klaren Kontrasten die Baumstämme plastischer und kraftvoller wirken. Oder sie konturiert Tulpen mit dem Bleistift, koloriert und modelliert die Blüten nur partiell, sodass sich im Eindruck des Unvollständigen die Idee des Verträumt-Vergänglichen entfalten kann. Dann wieder spielt sie geschickt wesentliche Details gegen das Vage aus, das Sich-Auflösende mit der Beschreibung. Besonders, wenn sie die Spiegelungen und den Blick durch ein Schaufenster (und damit mehrere Wahrnehmungsebenen) ineinander fliessen lässt. In ihren kleinformatigen skizzenhaften, maskenartigen Porträts hingegen geht es ihr vor allem um die Strukturen und Topografien menschlicher Gesichter.
Stets bestrebt, sich mit der Materie und ihren Ideen auseinander zu setzen, hat sie ihre malerischen Fähigkeiten bei Künstlern wie Heini Bürkli, Christoph Aerni, Hanspeter Fiechter und Jürg Lerch vertieft. Ein wichtiger Schritt für sie war die bestandene Prüfung der Bieler Schute für Gestaltung, an der sie nun den Vorkurs besuchen kann.
Bis 21. Oktober 2001, geöffnet: Do 15-18, Sa 10-15, So 14-17 Uhr.

Klassisches Sujet: «Allee» von Beatrice Krähenbühl 2001 im Muttiturm Solothurn. (Foto: Eva Buhrfeind)
Klassisches Sujet: «Allee» von Beatrice Krähenbühl 2001 im Muttiturm Solothurn. (Foto: Eva Buhrfeind)