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Hommage an die Tiefdruckgrafik: Gravures - Werke von 17 Kunstschaffenden in der Galerie Esther Münger Burgdorf

Verfasst von Eva Buhrfeind | |   Ausstellung

In einer Retrospektive präsentiert die Burgdorfer Galerie Esther Münger ausgewählte Tiefdruckgrafiken von 17 Kunstschaffenden, die konzentrierten Einblick in die ebenso vielfältige wie kontrastreiche Ausdruckskraft dieser Techniken geben.

Die Ausstellung versteht Galeristin Esther Münger als eine kleine Hommage an ihre Künstler, mit denen sie in den vergangenen zwölf Jahren zusammengearbeitet hat. Und so präsentiert sie Altes und Neues aus dem Depot und den Mappen der Galerie, mehrheitlich Radierung, Aquatinta oder Kupferstich in oft altmeisterlicher Perfektion sowie die raffinierte Verbindung verschiedener Techniken. Doch so klassisch sich diese Techniken - bis auf die Heliogravüre, mit der die Burgdorferin Ursula Jakob Räumliches mit flächigen Elementen aufbricht - auch geben, so kontrastreich bewegen sich deren Inhalte zwischen abstrahierter Botschaft, chiffrierten Zwischenbereichen oder gegenständlich-sinnbildhaften Stimmungen, zwischen Einfachheit und Formenreichtum, zwischen verspielter Poesie und Strenge. Und einmal mehr sind dabei die unverkennbaren Bildsprachen etwa eines Franz Anatol Wyss mit seinen feinfarbigen Miniaturen oder von Gottfried Tritten zu beobachten, der mit einfachen schwarzen Balken fernöstlich inspirierte Zeichen setzt.
Der Burgdorfer Heinz Egger hingegen, der den jüngsten Erzählband von Klaus Merz, «Adams Kostüm», illustrierte, spricht mit seinen «Orte und Gefilden» kaum fassbare Augenblicke an. Martin Ziegelmüllers Blätter aus der Serie «Rauch der Hexenfeuer» wiederum erzählen, düster verdichtet, geheimnisvolle Geschichten. Und Beat Zbinden füllt feinst gezeichnete flimmerhaarige Urwesen zu Schautafeln des Lebens. Christiane Dubois anderseits interpretiert versteinerte Schädelformen reduziert-zeichenhaftig. Und derweil Jean-René Moeschler in Aquatinta Gestik und Fläche malerisch schichtet und vertieft, konzentriert Peter Stein in der minutiös umgesetzten Minimalisierung auf filigrane Risse und Zwischenräume maximale Sensibilität.

Teilnehmende Künstler: Franz Anatol Wyss, Ise Schwartz, Christiane Dubois, Heidi Künzler, Jürg Straumann, Christiane Lovay, Peter Stein, Beatrix Sitter-Liver, Jean- René Moeschler, Martin Ziegelmüller, Beat Zbinden, Ursula Jakob, Andi Rieser, Daniel de Quervain, François Pont, Gottfried Tritten, Heinz Egger. Die Ausstellung ist bis 25. November 2001 zu sehen. Öffnungszeiten: Do/Fr, 15-18.30 Uhr; Sa/So, 11-16.30 Uhr.

Gemeinnütziges Engagement: Für die Auktion stellen 25 Künstler Werke zur Verfügung
Anlässlich des 50. Geburtstages des Schweizer Kinderdorfes Kirjath Jearim in Israel, das heute milieugeschädigte sowie kulturell wie sozial benachteiligte Kinder fördert, haben 25 Kunstschaffende 47 Werke für eine Auktion zu Gunsten dieser Institution zur Verfügung gestellt. In fünf Schweizer Galerien werden diese zwischen Oktober und Dezember 2001 ausgestellt, die Steigerungsangebote können bis zum 31. Dezember schriftlich eingereicht werden; alle Kunstwerke sind unter www.kirjath-jearim.ch abrufbar. In der Galerie Esther Münger befinden sich drei Werke von Schang Hutter, vier Arbeiten von Roman Candio sowie ein Holzdruck von Urs Flury zum Angebot. (eb)

 

Tiefdruckgrafiken 2001 in der Galerie Esther Münger Burgdorf: Heinz Eggers Pinselätzung «Orte und Gefilde» (links) und Gottfried Trittens Aquatinta «Vier schwarze Zeichen». (Fotos: Eva Buhrfeind)
Tiefdruckgrafiken 2001 in der Galerie Esther Münger Burgdorf: Heinz Eggers Pinselätzung «Orte und Gefilde» (links) und Gottfried Trittens Aquatinta «Vier schwarze Zeichen». (Fotos: Eva Buhrfeind)