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Verdis «Maskenball»: Staatsoper Craiova zu Gast im Stadttheater Langenthal

Verfasst von Eva Buhrfeind | |   Theater

Mit Giuseppe Verdis Oper «Un ballo in maschera», gastiert morgen Mittwoch, 7. November, die Staatsoper Craiova aus Rumänien im Stadttheater Langenthal. Die Aufführung findet in italienischer Sprache statt.

Wie schon bei «Rigoletto», dessen Vorlage auf Druck der Zensur mehrfach umgearbeitet werden musste, stiess auch das Textbuch des «Maskenball» bei der Zensurbehörde in Neapel auf Ablehnung. Denn die Figur des Riccardo war dem schwedischen König Gustav III. nachgestaltet (der 1792 auf einem Maskenball in Stockholm das Opfer einer Verschwörung geworden war), und einen Königsmord auf der Bühne wollte man nicht dulden. Es kam zu grotesken Streitigkeiten mit der Behörde. So wurde der Mord ins ferne Boston verlegt, alle Personennamen wie auch der Titel wurden geändert, der nun «Un ballo in maschera» lautete. Aus dem König wurde ein schlichter Gouverneur.
Dieser, Riccardo, liebt Amelia, die Frau seines besten Freundes Renato. Durch unglückliche Umstände entdeckt Renato, der Riccardo vor Verschwörern warnen will, die Untreue seiner Frau. Durch den Verrat des Freundes tödlich beleidigt, schliesst er sich den Verschwörern an. Riccardo hingegen will, weil er die Freundschaft über die Liebe stellt, seinen Freund Renato und dessen Frau ins Ausland schicken. Dieser aber, rasend vor Eifersucht, nutzt einen Maskenball, an dem Riccardo und Amelia Abschied voneinander nehmen wollen, um unerkannt den Rivalen zu ermorden. Sterbend vergibt Riccardo seinem Freund und beteuert die Unschuld Amelias.
Obwohl Verdi auf einige der Forderungen einwilligte, zerschlug sich die Aufführung in Neapel. Da sich die römischen Behörden wesentlich konzilianter verhielten, brachte Verdi «Un ballo in maschera» 1859 in Rom heraus. Die Uraufführung wurde zu einem überwältigenden Erfolg, der sich bald im In- und Ausland fortsetzte. Bis heute ist «Der Maskenball» unter den Opern aus Verdis mittlerer Schaffensperiode sehr beliebt. Dazu trägt der wirkungsvolle Text mit bei, wie auch die leidenschaftliche, melodisch und rhythmisch sehr inspirierte Musik in einer raffinierten, durch Erinnerungsmotive verschränkten musikalischen Dramaturgie.
Stadttheater Langenthal, Mittwoch 7. November 2001, 20 Uhr, vorgängige Einführung (19-19.30) durch Hans Marti, Mitglied der Theaterkommission.