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Drei Künstler - drei Bildsprachen: Annatina Graf, Volker Altrichter und Albert Merz in der Galerie 89 in Aarwangen

Verfasst von Eva Buhrfeind | |   Ausstellung

Drei Kunstschaffende bestreiten derzeit die Ausstellung in der Galerie 89 in Aarwangen. Mit Annatina Graf, Volker Altrichter und Albert Merz stehen sich drei selbstständige wie eigenwillige Bildsprachen gegenüber.

Die 1965 in Zürich geborene und seit 1998 in Solothurn lebende Annatina Graf nimmt den Körper als Ausgang für ihre Malerei. Natürlich thematisiert sie den Begriff «Verkörperung». Andere sind körperhaft zwischen die Kontraste der Bildräume geschoben, heben so Grenzen auf und bilden als «Zwischenräume» gleich neue. Oder sie definieren in einer schwungvollen Linie von hell und dunkel «Horizonte». Dabei geht die Künstlerin bis an die Grenze von Fläche und Körperhaftigkeit. In einer fein nuancierten Malerei deckt sie mit vielen hauchdünnen Lasuren die plastisch geformten Körper wieder zu, lässt diese in einem abgegrenzten Farbfeld in den Bildraum zurückgleiten. Dabei entzieht sie das Vordergründige des Körpers, ohne ihn je ganz aufzugeben und befragt so die eigene wie die fremde sinnliche Wahrnehmung.

Mit Einfachem arbeiten: Albert Merz und Volker Altrichter
Volker Altrichter stammt aus dem badischen Schwetzingen und absolvierte nach der Ausbildung zum Zimmerer ein Studium der freien Kunst in Köln. Er besitzt Lehraufträge an der Bauhaus Universität Weimar sowie an der Fachhochschule Düsseldorf. Der 39-jährige Künstler, der 1995 schon in Aarwangen vertreten war, arbeitet in seinen objekthaften Bildern mit ursprünglichen Zeichen und Chiffren, die er in die Unterlage Holz ritzt, schneidet und zeichnet und in mehreren Schichten übermalt. Die Zeichen und Muster wirken wie aus organischen und mikroorganischen Lebensräumen, die, in ihren Ausschnitten vergrössert und zu Spielkarten und Lageplänen des Lebens neu gesichtet, die Geheimnisse zellulärer Welten neu vernetzen und codieren.
Der 1942 in Unterägeri geborene und in Berlin lebende Albert Merz arbeitet mit einfachen Symbolen und Codes, mit Schichtungen und Überlagerungen, um Zusammenhänge neu zu entwickeln. Entweder greift er Fotografien von Juventino Mateo auf, spinnt seine Assoziationen und Gedanken malerisch weiter, oder er greift Ideen und Muster auf, bringt malerisch und zeichenhaft Mehrdeutigkeiten, Übertragungen, und Gemeinsamkeiten in Beziehung.
Bis 7. November 1999, Mi-Sa 16-18, So 10-12 Uhr

«Am Rande der Nacht» von Volker Altrichter 1999 in der Galerie 89 in Aarwangen. (Foto: Eva Buhrfeind)
«Am Rande der Nacht» von Volker Altrichter 1999 in der Galerie 89 in Aarwangen. (Foto: Eva Buhrfeind)