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Unverkennbarer Stil: Atelier-Ausstellung von Elisabeth Pott-Bischofberger in Solothurn

Verfasst von Eva Buhrfeind | |   Ausstellung

Es ist November und somit Zeit, dass die Keramikerin Elisabeth Pott-Bischofberger wieder zu ihrer beliebten Atelier-Ausstellung einlädt. Und wie immer zeichnet eine klare, reduzierte Gestaltung ihre zeitlosen Steinzeug-Objekte aus.

Stein, das natürliche Material, Steinzeug, die ausgewählten keramischen Mineralien, sie werden wie immer eins in den Arbeiten von Elisabeth Pott-Bischofberger. Der Stein als Gedanke bekommt im formbaren Steinzeug seine Körper, wird zu versteinerten Ideen und Inspirationen, verkörpert Fragmente aus dem Stein, die versteinerte Natur, das Steinhafte an sich.
Die Handschrift ist unverkennbar, prägt nicht nur die Geschirrgestaltung, sondern insbesondere auch die künstlerischen Arbeiten. Prägnant, schlicht in Form und Farbe und von einer puristischen Ästhetik, die unabhängig von geschmäcklerischen Trends für sich steht, gerade auch als Kontrapunkt zu unserer heutigen, lautmalerischen und schnelllebigen Zeit.

Den Rippen der Blätter nachempfunden
Von der Natur inspiriert, jedoch auf das Absolute reduzierend, belebt Elisabeth Pott-Bischofberger viele ihrer Objekte diskret, aber wirkungsvoll mit Aufwürfen und Fältelungen, deren Form sie Blattgerippen und -stielen entnommen hat. Und die, mit leichten Schattierungen und dezenten Goldspuren hervorgehoben, zu einem Signet geworden sind.
Sei es bei verschieden grossen, muschelförmigen Steinzeugkörpern, die man so gerne in die Hand nimmt, um das Körperhafte zu spüren. Sei es in den Steintafeln nachempfundenen Wandobjekten oder den klassisch, aber einfachen runden Schalen. Die reine Form bestimmt die Aussage, bestärkt durch die aschig grauschwarze oder cremig hellmatte Glasur.

Neue Vasen
Stein und Natur, das Geschlossene und das Belebte bilden den wechselnden Rhythmus der Formgebung. So wie die neuen Vasen, die mehr Objekt sind. In sich leicht geschwungen, fällt eine Seite in leichtem Bogen, die andere gerade herab. Sie erinnern an eine Mauer, an ein architektonisches Relikt. Während die flachen Schalen, die auf dem Untergrund leicht zu schwingen scheinen, mit der charakteristischen Randgestaltung Blattgedanken und versteinerte Muschelform zugleich in sich tragen. Um andererseits mit einer unglasierten, geraden Seitenkante Bruch- und Schnittstellen des Steines zu assoziieren. Die an sich glatte Oberfläche ist auch hier aufgerauht, so dass die Glasuren porig wirken, Licht und Schatten miteinbeziehen, der einfachen Form Lebendigkeit verleihen, ohne je den Anspruch einer schnörkellosen Eleganz aufzugeben.
Öffnungszeiten Riedholzplatz Solothurn: Bis 12. Dezember 1999, Mittwoch von 14 bis 20 Uhr, Samstag/Sonntag 11 bis 17 Uhr.

Atelier-Ausstellung 1999: Schale von Elisabeth Pott-Bischofberger. (Foto: Eva Eiuhrfeind)
Atelier-Ausstellung 1999: Schale von Elisabeth Pott-Bischofberger. (Foto: Eva Eiuhrfeind)