Home | News | Suchen | News-Archiv | Kategorien | Kontakt

Maserung als Sinnbild der Natur: Andreas Bart stellt Drechslerfiguren im Atelier Hansjürg Brunner in Burgdorf aus

Verfasst von Eva Buhrfeind | |   Ausstellung

Zum erstenmal in einer Ausstellung präsentiert Andreas Bart seine Holzskulpturen zusammen mit den Aquarellen von Doris Schüpbach im Atelier Hansjürg Brunner in Burgdorf.

Wie seltsame Schachfiguren treten die kleinen, sich abstrakt gebenden Holzfigurinen von Andreas Bart auf. Sie sind schlank und oftmals aus klassisch geometrischen Elementen wie Kegel und Kreis gestaltet. Manche tragen eine abnehmbare oder bewegliche Kugel.

Patinierte Drechslerarbeiten
Von Hand aus einheimischen Holz gedrechselt, sind diese Skulpturen sorgfältig patiniert oder mit einem Kreidegrund versehen, manche auch mit Farbpigmenten bemalt und poliert. Doch stets tragen sie noch ihre Maserungen in sich als Zeichen der Natur.
So vielfältig sie auch scheinen, so kristallisieren sich in diesen sinnbildhaft-philosophischen Gestalten zwei Gruppen heraus. Einmal sind da die «Beobachter». Sie tragen ein Auge wie ein Zyklop, wenn auch nur in Kugelform. Sie wirken aggressiv oder koboldhaft, geheimnisvoll oder verschlossen streng. Im Zusammenspiel mit Zinnelementen wirken sie gar majestätisch.
Die andere Gruppe bezeichnet der Kunstschaffende aus Hindelbank als «Geschädigte». Geschädigt durch den Blick der Beobachtenden sind sie ausgefranst und tragen bewusst die Spuren und Strukturen der Natur, sind im Holz aufgebrochen, durchlöchert. Manche der Blessuren und Narben sind, damit sie deutlicher gezeichnet werden, mit Zinn ausgefüllt.

Poetische Aquarelle von Doris Schüpbach
Poetisch, ja manchmal auch melancholisch und beschaulich sind hingegen die Aquarelle von Doris Schüpbach, die, aus Schönried gebürtig, ebenfalls in Hindelbank lebt. Landschaften. Himmel, Wolken inspirieren sie zu feinfarbigen, malerisch grosszügigen Stimmungen, die sie teils eindrücklich auf das Atmosphärische der Farb- und Naturerlebnisse reduziert. Speziell im Ei-Tempera, einer Technik, mit der die Malerin neue Wege sucht, gelingen ihr diese befreiten Naturmomente besonders. Die kleinen Impressionen, Menschen, Stilleben, Interieurs und stillen Momentaufnahmen beschreiben bekannte Sujets in einer persönlichen Sprache, in der das Erlebte und die Freude am Malen sich vereinen.
Bis 12.12.1999, Do 15-19.Fr 19-22, Sa 15-19, So 10-12 Uhr, im Atelier Brunner, J.G. Kultur in der Fabrik, Burgdorf.

Andreas Barts philosophisch gedrechselte Gestalten 1999 im Atelier Hansjürg Brunner in Burgdorf. (Foto: Eva Buhrfeind)
Andreas Barts philosophisch gedrechselte Gestalten 1999 im Atelier Hansjürg Brunner in Burgdorf. (Foto: Eva Buhrfeind)