Home | News | Suchen | News-Archiv | Kategorien | Kontakt

Warum feiert das Krokodil in Stonehenge Weihnachten? - Regionales Kunstschaffen in der Galerie Bertram in Burgdorf

Verfasst von Eva Buhrfeind | |   Ausstellung

Zur Weihnachtsausstellung lädt derzeit die Burgdorfer Galerie Bertram ein. Sechs Künstler und eine Künstlerin geben mit ihren individuellen Bildsprachen einen Einblick in das regionale Kunstschaffen.

Gleich zu Beginn des Rundgangs wird man von farbkräftigen Ölbildern Kurt Hedigers (Reinach), empfangen. Sie beschreiben Landschaften, sinnbildhaft-romantisch oder als Impression sowie Stilleben. In ihrer klaren Darstellung bewegen sie sich zwischen klassischer Moderne und zeitlos-traditionellem Ausdruck und eignen sich hervorragend für diese Weihnachtsausstellung.
Auch Hans-Ulrich Anliker (Lützelflüh-Goldbach) beschreibt mit seinen zarten Flusslandschaften zeitlose wie beliebte Sujets. Wunderschön in den weichen Nuancierungen, den sanften, aber klaren Spiegelungen, strahlen diese Bilder, mit dem Farbstift oder dem Aquarell gezeichnet, Harmonie und naturintensive Stimmungen aus.

Stonehenge und Camargue
Auf der anderen Seite führt Arthur Moll (Boningen) eine Auswahl seines künstlerischen Ausdrucks vor. Der magische Ort Stonehenge, das sumpfige Grün der Camargue kommen im Aquatinta wirkungsvoll zur Geltung.
Dann wieder versteckt er Sinnbildhaftes in vexierbildartigen Kompositionen. Um mit einer farbig kräftigen, klar konturierten und reduzierten Landschaftstopografie einen Kontrapunkt zu setzen.

Wechselspiel der Empfindungen
Was haben ein Krokodil, recht lebendig-plastisch, ein Staubsauger, ein schwarzes Wandtelefon schon greifbar nah gemalt, stark vergrösserte Buchstaben im Anschnitt gemeinsam? Kurt Sommer (Affoltern) verbildlicht diese alltäglichen Dinge, gängige Sprüche und entsprechende Assoziationen mit leichter Ironie.
Und so, wie Martin Heim (Neuendorf) in feinlinigen Radierungen eine Stadt skizziert, schemenhaft bis zur Abstraktion, so schöpft Bettina Ponzio (Oberbuchsiten) aus inneren, subjektiven Bildwelten. Und setzt derart chiffrenhafte Organismen und Zeichen in immer neue Beziehungen.
Unverkennbar sind natürlich auch Martin Ziegelmüllers Inhalte. Den Roggen, den massiven Felsen am Eingang zum Thal, variiert der Seeländer Künstler in seinen Lithografien zu immer neuen Stimmungen und Erfahrungsmomenten - im Abend- oder Morgenlicht, im Schatten bis zur Auflösung in farbige Wolken.
Bis 19.12.1999, Fr 19-21. Sa/So, 10.30-12,13.30-16 Uhr.

Kurt Sommer präsentiert sein Krokodil unter dem Titel «z. B. Lacoste» in der Weihnachtsausstellung 1999 der Burgdorfer Galerie Bertram. (Foto: Eva Buhrfeind)
Kurt Sommer präsentiert sein Krokodil unter dem Titel «z. B. Lacoste» in der Weihnachtsausstellung 1999 der Burgdorfer Galerie Bertram. (Foto: Eva Buhrfeind)