Kleine Fehler können grosse Folgen haben: Zum Beispiel, wenn der Lehrling des Uhrmachers Zifferle die Rathausuhr um ganze 12 Stunden falsch einstellt…
So geschehen im Städtchen Eulenburg, am Fusse der Burg Eulenstein. Dort wird die Feier zum 325sten Jahrestag der Belagerung Eulenbergs durch die schwedische Armee unter dem berühmten General Torsten Torstenson vorbereitet. Auch die Rathausuhr muss überholt werden. Die Uhr setzt nämlich nur noch ächzend und knarrend zum Stundenschlag an.
Auf der Burg Eulenstein scheint alles seinen gewohnten Gang zu gehen. Allabendlich nach dem 12. Glockenschlag öffnet sich die eisenbeschlagene Truhe im Burginneren, und das kleine Gespenst erblüht für eine Stunde zum Leben. Mit seinem Schlüsselbund lässt es die Rüstungen klappern, den Burggrafen, die Pfalzgräfin und den General Torstenson für eine Stunde das Leben geniessen. Tagtäglich das gleiche Ritual. Bis eben der Lehrling die Uhr falsch stellt - und so geistert es am hellichten Tag um 12 Uhr mittags. Da ist natürlich einiges los, bis die Uhr wieder richtig tickt.
Diese lustige, aber auch spannende Geschichte stammt vom bekannten Kinderbuchautor Otfried Preussler, der unter anderem «Die kleine Hexe» und «Der Räuber Hotzenplotz» geschrieben hat. Für die Mundartfassung war Ines Torelli besorgt.
Stadttheater Langenthal, Mittwoch 8.12.1999, 13.30 und 16 Uhr.