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Mit Bleistift, Tusche und freiem Empfinden: Christian Denzler, Verena Schwab und Beat Buri im Kunstraum Burgdorf

Verfasst von Eva Buhrfeind |

Drei Kunstschaffende stellen zur Zeit ihr ausgesprochen gegensätzliches Werk im Kunstraum Burgdorf vor. Christian Denzler ist mit filigranen Bleistiftzeichnungen vertreten, Verena Schwab mit Tuschezeichnungen und Beat Buri mit freier Malerei.

Fleissigen Kunstraum-Besuchern ist der zurzeit in Brüssel lebende Christian Denzler inzwischen sicher ein Begriff. Charakteristisch für den 32jährigen Künstler, der an sich von einem Architekturstudium herkommt, ist der feine filigrane Strich, mit dem er seine Körper und Anatomien, meist weiblicher Art, auf das Papier zaubert.
Seine stets gegenständlichen Motive hat er dabei seit einiger Zeit aus ihrem anatomischen Zusammenhang herausgenommen und vervielfacht sie zu wandelbaren Anordnungen. Die hier gezeigten weiblichen Brüste weisen feinst gestrichelt in Licht und Schatten zu einer samtenen weichen Sinnlichkeit des Hebens und Senkens, nehmen jedoch in der Repetition zwischen Realität und Illusion gewisse surreale Momente an.

Schattenwurf mit Verena Schwab
Verena Schwabs schon tagebuchartig anmutende Tuschezeichnungen setzen sich mit der durch den Schattenwurf bedingten Reduktion und Deformation auseinander sowie mit den dadurch entstehenden abstrakten Formen. Zweige und Blätter bilden die Vorlage, deren Schatten die 39jährige Berner Künstlerin zwischen fotografischer Nähe und zeichnerischer Abbildung markant in schwarzer Tusche «inszeniert», wobei der rituelle Prozess der Tuschemalerei eine wichtige Rolle spielt.

Bildtafeln von Beat Buri
Der aus Solothurn gebürtige Beat Buri zeigt Malerei an sich, vom Inhalt her zwar nicht im klassischen, also gegenständlichen oder eindeutig abstrakten Sinn. Sondern in seinen Bildtafeln bewegt er sich bewusst zwischen gegenwärtiger, vager Erkennbarkeit und einer Abwesenheit von eindeutigen Motiven, die man als ungegenständlich bezeichnen könnte. Manches scheint eindeutig, anderes imaginativ, weiteres löst sich in den Schichten, Bahnen und Bewegungen der Farben auf. In diesem Wechselspiel setzt die Irritation ein, der Betrachter ist gefordert.
Bis 26.9.1998, Do+Fr 16-19, Sa+So 11 -16 Uhr.