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Schwerelose Raumskulpturen im Kunstgarten: Die Zürcher Künstlerin Barbara Roth stellt im Kunstgarten in Aarwangen aus

Verfasst von Eva Buhrfeind |

Einmal mehr gibt der Kunstgarten in Aarwangen den perfekten Rahmen für grosszügige Skulpturen ab. Mit neuen Arbeiten ist die Zürcherin Barbara Roth derzeit bei Hedy Ernst vertreten. Sie zeigt kleinformatige, ebenso filigrane Multiple, und Malerei auf Holz.

Ursprünglich von den Bronze-, Marmor- und Eisenarbeiten kommend, nimmt sich die 48jährige Künstlerin Barbara Roth seit 1993 filigranen, scheinbar schwerelosen Raumskulpturen an. Ganz neu und harmonisch sich in die gewachsene Natur des Kunstgartens einfügend, sind die aus rostfreien, langen dünnen Eisenrohren konstruierten Plastiken aus grossen rechteckigen Rahmen in sich vibrierend und durchlässig. Dies beweisen vor allem die Werke «Site flottant» - von der Idee des Zeltes, dem unstabilen Gerüst ärmlicher Behausungen inspiriert, - aber auch die «Structure ouverte». Sie sind nichts anderes als die unermüdliche wie intuitiv konfigurierte, geometrisch-elegante Idee vom Raum. Jener Idee von der Gleichwertigkeit von Innen- und Aussenraum, die ineinander spielen und fliessen, so dass sich offen und geschlossen gegenseitig befragen und das räumlich Begrenzte sich ständig auflöst und neu erschliesst.

Erinnerung an eine bestimmte Zeit
Auch die kleinen Federdraht-Objekte sind in sich wandelbare Raumvorstellungen, die sich zu verschiedenen Situationen variieren lassen: Der Kreis aus aneinandergesetzten Rechtecken erhält durch neue Positionen andere Gestalt. Die Multiples aus zwei ineinander gesetzten Rechtecken lassen sich zu verschiedenen Raumgefügen verschieben. Ihre Bildtafel bezeichnet die gebürtige Baslerin und in Zürich lebende Künstlerin Barbara Roth als Erinnerungsräume. Die in vielen Lasuren geschichteten Farben, die in sich transparent erscheinen, beschreiben in zart nuancierter Bewegung wieder materielle Empfindungen und Erinnerungen an Farben, Steine, Mauern, einer bestimmten Gegend, einer bestimmten Zeit. Von einer ebensolchen Ruhe getragenen geben sich auch die kleinen Variationen kontrastreicher Farbräume und -kompositionen.
Ausstellung im Kunstgarten Aarwangen dauert bis am 18. Oktober 1998 und ist wie folgt geöffnet: Mi/Do von 14-18.30, Sa von 14-17, So von 11-14 Uhr.