Musik und Komik, das ist gleich «Les Schapoo». Das Unterhaltungstrio aus Muri/Aargau verbindet in einer gekonnten Mischung aus Theatralik, Musik und feinsinniger Ironie kabarettistische Kleinkunst der hohen Klasse. Mit Trompete und Bass, Gitarre und Gesang bis zum Aschenbecher und Kindersax kommen die berühmten wie beliebten alten Schlager wieder zu Ehren, wenn auch persifliert. Evergreens und New Orleans Jazz gehören dabei ebenso zum Programm wie Klassiker der Oper, Seemannslieder oder Hits der 20er bis 60er Jahre.
Gewollte und ungewollte Komik
«Les Schapoo», das sind drei aufgestellte Männer, die mit Charme, gewollter und ungewollter Komik unbeschwert und solide unterhalten wollen: Nino Ferrari, ein Mann der Träume, herzzerbrechend, säuselnd oder melodramatisch, dann wieder echter Macho, eben der italienische Gigolo der guten alten Zeit und dazu noch mit einer vorzüglichen Stimme ausgestattet.
Oder Philipp Galizia, ein wenig Narr, etwas tolpatschig, erobert mit grossen Augen, runden Brillengläsern und einer packenden Melancholie im Nu die Herzen beschützender Mütter und gefühlvoller Frauen. Eine umwerfende Mimik rundet seine Auftritte ab.
Der Dritte im Bunde ist mehr ein Mann des Hintergrundes, still und unauffällig, eine ruhende Mitte sozusagen. Dann aber kann der Insichgekehrte auch ausbrechen zu voller Grösse und durchschlagender Ausdruckskraft. Sein Name: Röbi Arnold.
(Silvester 1992, 19 Uhr, Stadttheater Langenthal)