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«Ruin Installation / Jurassic Town»: Reto Emch in Moskau

Verfasst von Eva Buhrfeind | |   Ausstellung

Reto Emch, 1961 in Solothurn geboren, kennt sich bestens aus, wenn es raumgreifende Installationen umzusetzen gilt, assistierte er doch von 1986 bis 1991 Jean Tinguely beim Bau seiner berühmten kinetischen Skulpturen. Reto Emch ist auch dafür bekannt, dass er vom Wasser nicht lassen kann. «Ruin Installation / Jurassic Town» heisst sein neustes Projekt, das in Moskau spielt.

Reto Emch hatte es schon immer mit dem Wasser. 1992 fuhr er in Büren a. d. Aare mit seinem «Meermobile» auf. Noch im gleichen Jahr wartete er mit einer feucht-ozeanischen Installation im Garten des Kunstmuseum Solothurn auf. Dass Härkingen am Meer liegt, demonstrierte er eindrücklich im Jahr 2009 bei der Ausgestaltung des Briefverteilzentrums am Jurasüdfuss, wo 800 Personen aus 40 Nationen arbeiten und das Meer «Jura» und der Berg Jura aufeinander verweisen: Meer heisst auf Litauisch «Jura»! Spektakulär dann seine Ausstellung 2015, als er das «Schwarze Meer» als Hauptdarsteller in Form von Autoreifen ins Haus der Kunst St. Josef in Solothurn holte. Ein Jahr später spielten am gleichen Ort ebenfalls Autoreifen eine Rolle, als Choreografin Anet Fröhlicher mit ihrer Compagnie el contrabando zur «Kalaschnikowa» bat. Damit noch nicht genug: Denn bei Reto Emch geht es auch um die Fotografie, vor allem auch um die Fotografie als Medium für wandelbare Bildgeschehen im Spannungsfeld einer reinen Bildgebung, wie eine spezielle Ausstellung in der Galerie Rössli in Balsthal vor zwei Jahren zeigte. Bedeutende und unbedeutende, nicht immer schöne, aber eigenwillige - authentische - Orte, fotografiert vom Künstler Reto Emch, der sich mit dem Haus der Kunst auch als Vermittler von Kunst als Erfahrung versteht. Orte wie Cadiz, Berlin, Leipzig, Attisholz, New York, Genua.

Und nun also Moskau, wo Reto Emch bis 20. Mai 2018 (Vernissage: Dienstag 24. April 2018, 19 Uhr) im Schusev State Museum of Architecture im Herzen der russischen Metropole die Ausstellung
«Ruin Installation / Jurassic Town» präsentiert. Emchs Installation in der «Ruine», einem historischen Gebäude des Architekturmuseums, das im Jahr 2016 konservatorisch restauriert wurde, lässt in seiner drei Etagen umfassende Rauminstallation dennoch Wasser fliessen: nicht real, sondern assoziativ akustisch und visuell mittels multimedialer Techniken.
Die Installation steht gleichzeitig in Verbindung mit der Fotoausstellung «Jurassic Town» im Nebenraum des Gebäudes; der Titel in Anlehnung an Steven Spielbergs «Jurassic Park». Fotoprints auf Folie und Blei mit Motiven aus Umgebungen, welche in zwei verschiedenen Epochen stattzufinden scheinen; die eine Epoche abgeschlossen und am Zerfallen, die nächste Epoche hat noch nicht richtig begonnen - Die «Ruin Installation» als Zustand zwischen den Zeiten.
Oder wie der Kunsthistoriker Juri Steiner sagt: «Jurassic Town lässt Welten aufeinander stossen, die wie der Dinosaurier und der Homo sapiens nichts in der gleichen Sphäre verloren haben und doch zur gleichen Welt gehören. Jurassic Town ist eine Suite von Visionen der Gleichzeitigkeit im Ungleichzeitigen».
Unterstützt wird Reto Emchs Moskau-Ausstellung durch Project Russia, ARCHI.RU, ARCHITIME.RU, APXi ARCHiPEOPLE, Artika, Pro Helvetia Moskau, Sokultur, Swisslos und die Stadt Solothurn.

Die Ausstellung dauert bis 20. Mai 2018

2018 in Moskau: Installationen von Reto Emch.
2018 in Moskau: Installationen von Reto Emch.
Einladungskarte 2018 für Moskau: Reto Emch.
Einladungskarte 2018 für Moskau: Reto Emch.
Installation von Reto Emch 2018 in Moskau.
Installation von Reto Emch 2018 in Moskau.
Stellt 2018 in Moskau aus: Reto Emch. (Foto: Eva Buhrfeind
Stellt 2018 in Moskau aus: Reto Emch. (Foto: Eva Buhrfeind