Home | News | Suchen | News-Archiv | Kategorien | Kontakt

Aus einem Guss auf zwei Tischen: Sonya Friedrich in der Galerie Christoph Abbühl, Solothurn

Verfasst von Eva Buhrfeind | |   Ausstellung

In der Galerie Christoph Abbühl, Solothurn, sind neue installative Arbeiten von Sonya Friedrich zu erleben.

Wie schon bei ihrer «Erde entgeht dem Himmel nicht» im Jahr 2012 in der Galerie Christoph Abbühl kommt der Ausstellungstitel auch der aktuellen Werkschau einfallsreich daher, weniger geheimnisvoll, dafür poetisch und leicht filmisch angedacht: «one take – two sideboards». Arbeiten also, deren Geschichten und Gestaltungen aus einem Guss geschaffen nun im Ausstellungsraum auf zwei – selbst gezimmerten - Tischen präsentiert werden und entlang den beiden Wänden zur Betrachtung und zum Verweilen einladen.
Fragil sind auch diese kleinen, meist geometrisch konzipierten Modelle, Bildideen und Inszenierungen aus Holz, kleine ästhetische Objekte. Wiederum getragen von einer dezent verspielten Poesie, detaillierter Leichtigkeit und zarter Transparenz, erinnern sie an Bühnenbilder, an Variationen von Opern- oder Theatermodellen, an kleine literarische Szenen. Eines der Themen bei Sonya Friedrich, sie lebt in Bellach mit Atelier in Solothurn, ist neben Transparenz und Leichtigkeit die Verbindung von Geometrie, Botanik und Raum, von Ordnung und Unordnung. Hier nun konzentriert auf filigrane Laubsägearbeiten und gestalterische Kompositionen, auf historische, auf Glas gedruckte Pflanzenzeichnungen, denen Sonya Friedrich mit zusätzlich gedruckten Interventionen eine ganz eigene Wirkung verleiht: architektonische Miniaturen, orientalisch anmutende, ornamental oder floral gesägte Wandreliefs, rhythmisch gegliederte Gitter, Gitterkonstruktionen und kulissenartige Geschehen, zeichnerisch anmutende dreidimensionale Skizzen aus schlanken Holzleisten, geheimnisvoll dekorierte Schachteln, romantische Blumenvariationen, ineinander verschachtelte Leitern, schaukastenartige Objekte. Allesamt aus Altholz feinst gesägt oder gestaltet, mit Farbe oder auch mit Figürchen komplettiert, so dass in diesem lichten Arrangement eine museale wie ganzheitliche Einheit wirkt.
Im zweiten Raum dann inszenieren sich in Glaskugeln, die auf einem schmalen Brett an der Wand zu schweben scheinen, unter oder mit einem stoisch ruhenden Buddha, sinnbildhafte Geschehen, rätselhafte oder philosophische Zitate. Individuell oder phantasievoll zu lesen.

Bis 24. November 2018. Geöffnet: Do + Fr 14-18.30 Uhr, Sa 14-17 Uhr.

Artikel in der Solothurner Zeitung

Arbeiten von Sonya Friedrich 2018 in der Galerie Christoph Abbühl, Solothurn. (Foto: Eva Buhrfeind)
Arbeiten von Sonya Friedrich 2018 in der Galerie Christoph Abbühl, Solothurn. (Foto: Eva Buhrfeind)
Arbeiten von Sonya Friedrich 2018 in der Galerie Christoph Abbühl, Solothurn. (Foto: Eva Buhrfeind)
Arbeiten von Sonya Friedrich 2018 in der Galerie Christoph Abbühl, Solothurn. (Foto: Eva Buhrfeind)