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Die «Mischung» macht die Wirkung: Michael Cleff zu Gast im Kunstforum Solothurn

Verfasst von Eva Buhrfeind | |   Ausstellung

Michael Cleff ist zu Gast im Kunstforum Solothurn und zeigt seine keramischen Steinzeug-Objekte aus verschiedenen Schaffensperioden.

Michael Cleff ist zum vierten Mal im Kunstraum in Solothurn vertreten, zeigt unter dem Titel «Mischung» seine keramischen Steinzeug-Objekte aus verschiedenen Schaffensperioden. Seine keramischen Arbeiten sind vertraut in ihrer tektonischen Archaik, präzise wie einfach, reduziert in der auf weiss, grau, schwarz und beige konzentrierten Farbgebung und dinghaft in den minimalistischen Grundgeschichten. Der Künstler aus Bochum hat seit langem seine eigene Handschrift differenziert weiterentwickelt, nimmt dabei Bezug auf bewährte Ideen, um diese Variablen neu zu positionieren. In den neueren und neuen Arbeiten, die durchaus auch mal auf die Natur, auf Pflanzliches verweisen, führt Michael Cleff die räumlichen Fragestellungen weiter. Einerseits bespielt er die hermetische Wirkung verschlossener und kultisch anmutender Architekturen, andererseits erweitert er die konzeptuelle Frage von Raum, Volumen, Struktur und linearer Kontur: Das Erratische seiner formalen Konzepte öffnet sich zu schlichten, baulich animierten Formen, mehr Grundrissidee oder wabenartige Konstruktion geometrischer oder auch gerundeter Form. Modulartig wie archäologisch anmutend, nehmen sie als Wandobjekt eine zeichnerische Komponente des Räumlichen auf. All diesen Arbeiten ist neben einer dezenten Farbigkeit und nuancierten Oberfläche der Glasuren auch die Variabilität der Wirkung zu eigen. Ob als Wandobjekt oder als freistehende Objekte, die Lesbarkeit dieser Modelle wandelt sich, wenn auch subjektiv im Auge des Betrachters – rätselhaft bleiben sie allemal.
Diese Ausstellung verweist zudem mit ihrem installativen Charakter auf Michael Cleffs Weiterführung seiner künstlerischen – installativ ausgerichteten – Intentionen. Im separaten Raum hat Michael Cleff eine bühnenbildartige Szene, «Pegel», choreografiert: Zwei Stühle, ein Tisch, auf dem zahlreiche unterschiedlich grosse, hohe, schlanke oder breite Steinzeugkuben, den «Punkten» gleich, gruppiert sind. Die schwarze Oxyd-Färbung teilt bei allen Objekten das Hellgrau des Steinzeug auf gleicher Höhe, einem einheitlichen Pegelstand gleich. Die freie Bespielung und Interpretation liegt auch hier im Auge des Betrachters, der, auf einem Stuhl Platz genommen, einen philosophischen Moment erlebt.

Bis 15. Juni. Geöffnet: Do / Fr 14-18.30 Uhr. Sa 14-17 Uhr.

Im Raum 5 verweisen die skurril-eigenwilligen Figurinen von Kirsten Brünjes auf die Ambivalenz des Realen im Irrationalen – nicht perfekt sind sie, dafür ausgesprochen originell in ihren Dramaturgien.

Michael Cleff 2006 im Kunstforum Solothurn

Doris Kaiser und Michael Cleff 2015 im Kunstforum und in der Galerie Abbühl Solothurn

Werk von Michael Cleff 2019 in der Galerie Abbühl, Solothurn. (Foto: Eva Buhrfeind)
Werk von Michael Cleff 2019 in der Galerie Abbühl, Solothurn. (Foto: Eva Buhrfeind)