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Sieben auf einen Streich: Ausstellung in der Kreuzgassgalerie «Embassy» Solothurn

Verfasst von Eva Buhrfeind | |   Ausstellung

Die Kreuzgassgalerie «Embassy» in Solothurn präsentiert bis zum 23. Februar 1992 Bilder und Skulpturen von sieben Künstlern und Künstlerinnen. Ein recht vollgestopftes Unterfangen in Anbetracht der wenigen, engen Räumlichkeiten.

Buchdeckel mit eingelassenen Spiegeln und Fenstern; mit gerollten Notenblättern, in Sütterlin-Schrift geschriebenen Seiten, mit Federn, gewobenen alten Bändern, ja sogar mit einer Krawatte verschlungen, in das Innenleben widerspiegelnde Schaukästen geheimnisvoll angeordnet, erzählen die Arbeiten von Peter Scheidegger von verschiedensten «Hypotheken». Ein anderes Thema bildet bei ihm die Musik: In alte Rahmen hinter Glas gepresst konzentrieren sich Fragmente aus «Oper und Konzert», Notenfetzen, Komponistenbiografien, Noten in Glas geritzt.
Ganz dem gegenwärtigen Fasnachtsfieber angepasst zeigt Jolanda Stampfli auf zartgrauem Hintergrund schwarz und markant konturierte, karikaturhaft gezeichnete Solothurner Fasnachtsgesichter - sowie die Skizze einer badenden Frau und eine vergeistigt anmutende geometrische Abstraktion zum Thema «Licht». Edwin Studers in Grüntönen gehaltenen Aquarelle beschreiben stimmungsvoll und realistisch heimatliche Gefilde, Uferstimmungen, Aarelandschaften, den Bieler-, den Inkwilersee. Ebenfalls klassisch und schlicht in der reduzierten Form präsentieren sich die drei Plastiken von Fredy Krebs; weibliche Figuren aus Marmor, Diabas und Bronze. Rosmarie Mani/Marty bietet einen (grossen Ausschnitt ihres zeichnerischen Schaffens, so unter anderem kantige, wie zu Totenmasken erstarrte Gesichter, auch in Acryl, oder sich aus zahllosen feinen Linien zusammensetzende Werke von sich abstrahierenden Inhalten, Christine Nöthiger aus Bern zeigt neben organisch-naturhaft anmutenden, älteren Holzschnittarbeiten - es handelt sich ausschliesslich um Einzelbilder in Schwundschnitttechnik aus einer Experimentierreihe - originelle Arbeiten auf Folie, bei denen sich fremdartige Symbole vom changierend eingefärbten, papiernen Hintergrund abheben. Der Solothurner Peter Ackermann (erst kürzlich im Muttiturm) ist mit Variationen seiner Art Auseinandersetzung mit dem Thema Liebe, Zuneigung, verbunden mit der Frau an sich, vertreten. (Bis 23 Februar 1992).

Kreuzgassgalerie «Embassy» Solothurn 1992: «Geborgen» von Christine Nöthiger. (Foto: Eva Buhrfeind)
Kreuzgassgalerie «Embassy» Solothurn 1992: «Geborgen» von Christine Nöthiger. (Foto: Eva Buhrfeind)