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Ein beschwingter Abend steht bevor: Das Musical «Kiss me, Kate» im Stadttheater Langenthal

Verfasst von Eva Buhrfeind | |   Theater

Mit Cole Porters Erfolgsmusical «Kiss me, Kate» - mit Einlagen aus Shakespeares «Der widerspenstigen Zähmung» - kommt am 8. Februar das Bieler Musiktheater nach Langenthal. Ein unterhaltsamer wie musikalisch beschwingter Abend steht also im Stadttheater bevor.

Es war das Musical «Kiss me, Kate», das 1955 von Berlin aus mit seinem deutschen Start dieser «typischen amerikanischen Theaterform» den Weg bereitete. Dieser geniale Wurf Cole Porters (Musik) und Samuel und Bella Spewacks (Libretto) wurde zur bahnbrechenden Pioniertat: Das Musical wurde hierzulande wahrgenommen, auch von der seriösen Theaterkritik beachtet und konnte sich endlich behaupten.

Unter negativen Vorzeichen
Erstaunlicherweise verlief jedoch die Vorgeschichte des Musicals weniger siegesgewiss. Cole Porters unbestritten reifstes und intelligentestes Werk begann unter negativen Vorzeichen. Der Komponist (1893-1964), der erst im Alter von 35 Jahren seine kometengleiche Karriere als Komponist begann - von ihm stammen unter anderem 25 Musicals und die Musik von 22 Filmen, zu der er meist die Texte selber schrieb -, hatte trotz der legendären Erfolge in der Vergangenheit augenblicklich (zu seinen Evergreens gehören «Begin the Beguine», «I get a Kick out of you») keine Hits mehr aufzuweisen.
Zwei Stücke waren durchgefallen, und so momentan abgeschrieben, liessen diese ungünstigen Voraussetzungen Cole Porter lange zögern. Ausserdem hielt er das Stück für zu «intellektuell», da Shakespeare-Bearbeitungen grundsätzlich keine Kassenmagneten waren. Auch überzeugte ihn die Buchvorlage des Autorenehepaares Samuel und Bella Spewack - er ehemaliger Reporter und Auslandskorrespondent, später Schriftsteller, sie Reporterin und Feuilletonistin - kaum.
Auch wenn er sich nach vielen beruflichen Misserfolgen fürchtete, sich zu übernehmen und zahlreiche Insider glaubten, die Verbindung Porters mit den Spewacks wäre nicht optimal, so war dem Musical mit der Uraufführung 1948 ein triumphaler Erfolg beschieden: Das Theater im Theater in seiner perfektesten Form, indem Teile aus Shakespeares «Der widerspenstigen Zähmung» als Spiel im Spiel analog zur Gegenwartshandlung eingebaut sind und Fred Petrucchio sich als Held im Leben und auf der Bühne mit einer widerspenstigen Dame abmühen muss.
(Samstag, 8. Februar 1992, 20 Uhr, im Stadttheater Langenthal)

Alois Walchshofer, Franz Lindauer und Rico Herold (v.l.) im Musical «Kiss me, Kate» 1992 im Stadttheater Langenthal.
Alois Walchshofer, Franz Lindauer und Rico Herold (v.l.) im Musical «Kiss me, Kate» 1992 im Stadttheater Langenthal.