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Von Lichtschleier umhüllt: Franco Mazzoni in der Städtligalerie in Wangen an der Aare

Verfasst von Eva Buhrfeind | |   Ausstellung

Die Toskana, die Provence und Büren an der Aare sowie einige Porträts und Stilleben: Der aus Italien gebürtige, jetzt abwechselnd in Büren an der Aare und Frankreich lebende Maler Franco Mazzoni zeigt in der Städtligalerie in Wangen a.d.A. einen reichhaltigen Überblick über sein impressionistisches Schaffen.

Er ist ein Landschaftsmaler im wahrsten Sinne des Wortes, denn Franco Mazzoni malt nicht nur überwiegend vor Ort in der Natur - Porträts und Stilleben bilden nur einen kleinen Anteil seines Schaffens, sondern auch ganz im Geiste der Impressionisten, als deren Nachfahren er sich ebenfalls versteht und künstlerisch ausdrückt. Jeden Tag geht er zur gleichen Zeit an die gleiche Stelle, um so stets dieselben Lichtverhältnisse zu haben; er beendet seine Werke immer nur im Freien, nie im Atelier.

Autodidakt
Franco Mazzoni, 1928 in Livorno geboren, ist reiner Autodidakt; 1946 nach Frankreich ausgewandert, fand er ein Jahr später nach Paris. Zu den Besuchen der freien Ateliers kamen immer wieder Abstecher in die Provence, vor allem nach Arles, dessen spezielles südliches Licht schon Vincent van Gogh zu intensivem Schaffen anregte und das nicht zuletzt durch ihn berühmt wurde.
Ein blühendes Kleefeld in der Toskana, ein Sonnenaufgang über dem bewegten Meer von Marina di Pisa, ein dunstiger Morgen über dem Arno wechseln sich in Mazzonis Werken ab mit provencialischen Motiven, Landschaften mit Pinien, Olivenbäumen im Reif, mit der Gegend um den Etang de Berre oder Martiques, eine Gegend, zu der es ihn immer wieder hinzieht. Aber auch stimmungsvolle Bilder von Büren an der Aare, das neben Frankreich zu seiner zweiten Heimat geworden ist, sind entstanden: die Aare zum Winterende, die Rosen in seinem Garten, Landschaftsausschnitte von Meienried, Naturimpressionen aus der Region.

Geübtes Auge
Mit einem geübten Auge für Nuancen - seit 43 Jahren malt er nun schon Tag für Tag - hält er die für jedes Land so typischen eigenständigen Charakteristika fest, stets im Ausdruck wiedererkennbar, ohne einfach nur abzubilden. Ein wesentliches Anliegen der Impressionisten, die Wiedergabe von Licht und Atmosphäre, spielt bei Franco Mazzoni eine ebenso grosse Rolle wie auch das bewusst eingesetzte Spiel der Farben, die er mit pointilistischen Anklängen tupfen- oder strichweise zu flimmernder und vibrierender Dichte auflöst, ohne dabei auf flächige oder konturiert-umrissene, inhaltlich wichtige Formen zu verzichten.

Flirrendes Licht
Die Kontraste der mal pudrig-pastellenen, mal fröhlich-intensiveren Farben sind vorsichtig ausgearbeitet, die eher angedeuteten Schatten sind farbig verschwommen, so dass die Landschaften, auch das Kinderporträt, von einem zartschimmernden flirrenden Lichtschleier umhüllt zu sein scheinen. Die Ausstellung ist bis am 23. Februar 1992 geöffnet.

Franco Mazzoni vor einem seiner impressionistischen Bildern 1992 in der Städtligalerie in Wangen a.d.A.. (Foto: Eva Buhrfeind)
Franco Mazzoni vor einem seiner impressionistischen Bildern 1992 in der Städtligalerie in Wangen a.d.A.. (Foto: Eva Buhrfeind)