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Licht und Schatten: Roland Flück in Wangen a.d.A.

Verfasst von Eva Buhrfeind | |   Ausstellung

Während die grauen Januartage alles in Kälte und Trübsal hüllen, zeigt in der Galerie W. in Wangen an der Aare der Solothurner Roland Flück kräftige, belebende Sommerfarben und vermittelt so die dazugehörigen Stimmungen. Wenn auch nur in Öl und Aquarell, sind sie doch zum inneren Aufwärmen geeignet.

Kräftige, leuchtende Farben braucht der Mensch und wärmenden Sonnenschein mit dem dazugehörigen Schattenspiel und der aufmunternden Sommeratmosphäre, wenn der trübe Januar Tristesse verbreitet und bissiger Wind durch alle Ritzen dringt. Und es braucht Künstler wie den 35jährigen Solothurner Roland Flück, der es in den heutigen, mit Unerfreulichkeiten vollgestopften Zeiten wagt, die Schönheit und Pracht direkt vor der Haustür als Selbstverständlichkeit festzuhalten.

Farbintensive Momentaufnahmen
Enorm üppige, blühende Gärten zeigt er, oft mit überdimensionalen Sommerblumen, meist in saftigem Blau-Grün-Gelb gehalten, durch wenige markante Farbtupfer aufgelockert, in denen der Mensch als Inbegriff der Zivilisation beinahe untergeht. Zwei kleine Kinder, wie Zwerge wirken sie in diesem märchenhaften Garten, die beschauliche Siestastimmung eines im Liegestuhl dösenden Mannes, ein scheinbar gerade verlassener Stuhl am Rande eines sommerlichen Beetes, knallblauer Himmel und nächtlich-violettes Leuchten, aber auch ein bunt-fröhliches Haus, vom wildwuchernden Garten beschützt, die friedliche Mittagsstühle einer Bahnhofsecke während eines heissen Sommertages: farb-intensive, positiv stimmende Momentaufnahmen eines stillen Beobachters wie aus dem Gebüsch heraus in eine noch heile, naturhafte Welt projiziert.
Mit seinem an Frank Buchser erinnernden, raffiniert-akzentuierten Licht- und Schattenspiel, als wenn gleissendes Sonnenlicht sich im Laubwerk bricht und so die markant konturierten Schatten wirft, erzielt Roland Flück in seinen Werken, aus der Distanz betrachtet, einen fotoähnlichen Effekt, in dessen Plastizität und Tiefenwirkung ausgeprägt Realistisches sich mit Flimmerndem, Fliessendem puzzlehaft ergänzt.

Aquarelle auf Japanpapier
Seit einiger Zeit setzt sich Roland Flück, zusätzlich zur Ölmalerei und zum Aquarell, die sich voneinander im Ausdruck kaum noch unterscheiden, auch mit der Aquarell-Technik auf Japanpapier auseinander. In der Galerie W. zeigt er zwei Arbeiten des inzwischen erfolgreichen Experimentierens, Arbeiten, die durch die extreme Saugfähigkeit des aus Reismehl hergestellten Papiers eine gewisse fasrige Stofflichkeit ausstrahlen.
(Bis 21. Februar 1992)

Galerie W. in Wangen an der Aare 1992: Ausschnitt aus Roland Flücks Bild «Kinder». Foto: Eva Buhrfeind)
Galerie W. in Wangen an der Aare 1992: Ausschnitt aus Roland Flücks Bild «Kinder». Foto: Eva Buhrfeind)