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Wenn Gernegross davonläuft...: Als Weihnachtsmärchen erzählt das Stadttheater Langenthal Die verzauberten Brüder

Verfasst von Eva Buhrfeind | |   Theater

Mit der Dialektfassung des russischen Märchens von den verzauberten Brüdern wendet sich das Stadttheater Bern zwar an seine jungen Theatergäste, aber auch mancher Erwachsene wird sich von der spannenden, einfallsreichen Inszenierung fesseln lassen.

Ja, das kommt davon, Fjodor und Jegoruska, wenn man seiner Mutter davonläuft, um in der grossen, weiten Welt den Helden spielen zu wollen. Ehe man sich versieht, gerät man der überaus bösen, hinterhältig-schlauen, gemeinen, dazu noch eitlen und rachelüstigen Hexe Babajaga (Heidi Maria Glössner) in die Zauberhände, und schwuppdiwupp steht man als wunderschöne, farbenprächtige Ahornbäume auf der Bühne.

Lustig und märchenhaft
Aber ihre Mutter, die fleissige Vassilissa (Monica Amrein), liebevoll, energisch und sehr tüchtig, macht sich natürlich auf die Suche nach den Ausreissern, bei der sie eines Tages auf den scheinbar unfreundlichen, in Wirklichkeit aber gutmütig-hilfsbereiten, tolpatschigen Zottelbär Mischenka (Luc Spori) stösst, der ihr, obwohl in Diensten der Hexe, aus Mitleid hilft. Und es gilt nun schier unlösbare Aufgaben zu bewerkstelligen, damit die Söhne freikommen.
Zum Glück kennt Mischenka noch zwei alte Weg- und Leidensgenossen, die stolze, etwas eigensinnige, aber sehr liebe Katze Koschka (Therese Allemann), die wunderschön Klarinette und Saxophon spielen kann, und den treuen Hund Sarik (Asita Hamidi), der die Harfe beherrscht. Beide stehen der tapferen Mutter mit Rat, und vorallem mit Tat, beiseite. Aber bis es ihnen allen gelingt - inzwischen ist auch der mutige Jüngste Ivanuska (Daniel Bill) eingetroffen-das miese Biest mit ihren ständig neuen Machenschaften auszutricksen, hat sich der 1896 geborene Russe Evgenij Schwarz - er hat unter anderem Die Schneekönigin geschrieben - allerhand Spannendes, Lustiges und Märchenhaftes einfallen lassen.

Phantasievoll eingerichtet
Edgar Kelling und sein Ensemble haben dieses originelle Geschehen - die Dialektfassung stammt von Barbara und Markus Traber - liebevoll und gut durchdacht auf die von Maroine Dib phantasievoll eingerichtete Bühne gezaubert. Da wird gehext und gekämpft, gelacht und geweint, gesungen und fabuliert, zauberhafte Einfälle sorgen für immer neue Überraschungen, sodass die mehr als zwei Stunden wie im Flug vergehen. (Aufführungen bis 3. März 1991)
 

Szenenbild aus den «Verzauberten Brüdern».
Szenenbild aus den «Verzauberten Brüdern».