Satellitenartige Strukturen, Sputniks, Zeppelingestalten, stilisierte Raketen, futuristische, silbrig-glänzende, vielgestaltige Himmelskörper: wie zufällig von einem fremden Stern auf die Erde gefallen liegen sie stolz und zurückhaltend auf dem Boden, scheinen durch die Wand dringen zu wollen oder wieder hinauszuschiessen in ihre unbekannte Umlaufbahn so ferner Welten.
Zurückhaltende Eleganz
Die in ihrer Schlichtheit zurückhaltende Eleganz - diese fremdartigen «Flugobjekte» aus Aluminium sind nach langwieriger und aufwendiger Tüftelei sowie gründlicher Arbeit entstanden - wird nur durch die regelmässige, präzise Vernietung aufgebrochen, die den Werken ein diskret schmuckstückhaftes Flair verleiht. Mit diesem ästhetisierenden Blick in das 21. Jahrhundert löst sich der junge Solothurner Künstler Carlo Borer, Publikumspreisträger der vergangenen Weihnachtsausstellung, von seinen farbigen, phantasievollen Polyesterarbeiten.
Ganz neue Wege geht Carlo Borer nun auch mit seinen Schrankvariationen aus Stahlblech, klar einbrennlackiert. Die schlanken, hohen Türme, den Monolithen gleich, sind im Baukastenprinzip konzipiert, lassen sich nicht nur einfach auf- und abbauen, sondern sind je nach individueller Verwendung mit diversem Zubehör vielfältig zu variieren.
Die avantgardistisch-schnörkellose Nüchternheit wird durch einen regelmässigen Besatz mit witzig-eigenwilligen Details aufgelockert: edle Messingkegel, clownnasige rote Plastikkugeln oder züngelnde rote «höllische» Flammen aus weichem Polyurethan. (Bis 3. Juli 1992.)