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Flugobjekte und Schränke: Carlo Borer stellt in Basel aus

Verfasst von Eva Buhrfeind/Basel | |   Ausstellung

Unweit von der Schifflände, oberhalb am Rhein, liegt am Totentanz 13 die kleine Basler Galerie Tobias Loeffel. Hier zeigt der Solothurner Künstler Carlo Borer seine neuen Arbeiten, futuristische, elegant-silbrige Himmelskörper und ganz neu seine individuellen Schränke.

Satellitenartige Strukturen, Sputniks, Zeppelingestalten, stilisierte Raketen, futuristische, silbrig-glänzende, vielgestaltige Himmelskörper: wie zufällig von einem fremden Stern auf die Erde gefallen liegen sie stolz und zurückhaltend auf dem Boden, scheinen durch die Wand dringen zu wollen oder wieder hinauszuschiessen in ihre unbekannte Umlaufbahn so ferner Welten.

Zurückhaltende Eleganz
Die in ihrer Schlichtheit zurückhaltende Eleganz - diese fremdartigen «Flugobjekte» aus Aluminium sind nach langwieriger und aufwendiger Tüftelei sowie gründlicher Arbeit entstanden - wird nur durch die regelmässige, präzise Vernietung aufgebrochen, die den Werken ein diskret schmuckstückhaftes Flair verleiht. Mit diesem ästhetisierenden Blick in das 21. Jahrhundert löst sich der junge Solothurner Künstler Carlo Borer, Publikumspreisträger der vergangenen Weihnachtsausstellung, von seinen farbigen, phantasievollen Polyesterarbeiten.
Ganz neue Wege geht Carlo Borer nun auch mit seinen Schrankvariationen aus Stahlblech, klar einbrennlackiert. Die schlanken, hohen Türme, den Monolithen gleich, sind im Baukastenprinzip konzipiert, lassen sich nicht nur einfach auf- und abbauen, sondern sind je nach individueller Verwendung mit diversem Zubehör vielfältig zu variieren.
Die avantgardistisch-schnörkellose Nüchternheit wird durch einen regelmässigen Besatz mit witzig-eigenwilligen Details aufgelockert: edle Messingkegel, clownnasige rote Plastikkugeln oder züngelnde rote «höllische» Flammen aus weichem Polyurethan. (Bis 3. Juli 1992.)

Objekte von Carlo Borer, die er 1992 in der Galerie Tobias Loeffel in Basel zeigt. (Foto: Eva Buhrfeind)
Objekte von Carlo Borer, die er 1992 in der Galerie Tobias Loeffel in Basel zeigt. (Foto: Eva Buhrfeind)