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Breites Schaffensspektrum: Jose Mercier in der Mühle Wiedlisbach

Verfasst von Eva Buhrfeind | |   Ausstellung

In der Alten Mühle in Wiedlisbach werden zurzeit Werke von fünf Künstlern gezeigt, und zwar ein Querschnitt durch das Schaffen von Jose Mercier, die Naive Malerei von drei Jugoslawen und Ölbilder von Marthe Orant.

Die im Jahr 1368 erstmals urkundlich erwähnte und vor zwei Jahren umfassend renovierte Mühle mitten im Dorf ist wunderschön; die Räumlichkeiten im Dachgeschoss im Ausmass von insgesamt 280 Quadratmetern bieten sich als Galerie nur so an. Obwohl er sich bewusst sei, dass ringsherum zahlreiche Galerien bestehen, hat Eduard Lanz den Schritt gewagt und möchte zusammen mit seinen Mitarbeitern im Rahmen der dort ständig placierten Wohnausstellung (hauptsächlich Antiquitäten) jährlich bis zu acht Ausstellungen auf die Beine stellen.
Für den Start in das Galerie-Leben wurden die Arbeiten von fünf Künstlern zu ebenso bunten wie auch einer vielfältigen Palette zusammengefügt, die sich aus den Ölbildern der Französin Marthe Orant (1874-1957), den 66 Exponaten des in Horriwil ansässigen Künstlers Jose Mercier und den der Naiven Malerei zuzurechnenden Werken von Ivan Lackovic-Croata, Vlado Ivancan und Ivan Kosanovic zusammensetzt.

Mercier-Querschnitt
Jose Mercier - er bezeichnet es insofern als ein Experiment, da er zum erstenmal in einer Wohngalerie ausstellt - zeigt im oberen Geschoss das breite Spektrum seines künstlerischen Schaffens: Monotypien unterschiedlichen Inhalts, stimmungsvolle Aquarelle von und über Wiedlisbach, Ölbilder, Kupferstiche, Keramikarbeiten, auf denen man seine charakteristischen Köpfe und Gesichter wiederfindet (Schalen, Dosen, Figuren), und anderes mehr, mit dem er Landschaften, Tiere (friedlich grasende Schafe, ein stolzer Güggel), Solothurner Originale und Charakterköpfe und edle Frauenkörper als stilisiert-romantische Akte festhält.

Naive Malerei
Das Parterre ist der farbenfrohen, pittoresken Welt der Naiven Malerei vorbehalten. Da stellt einmal der 1954 in Molve geborene Vlado Ivancan aus; er gehört der Gruppe der Hlebine-Schule an und der sich in seiner pointilistisch angehauchten Hinterglasmalerei einem poetischen Surrealismus zuwendet.
Der 1932 geborene und heute in Zagreb lebende Autodidakt Ivan Lackovic-Croata hält in seinen poesievollen, manchmal märchenhaft erscheinenden Werken Erinnerungen aus der Kindheit in Podravina und aus dem Dorf Batinska fest. Er kann auf über 55 Einzel-und 260 Gruppenausstellungen zurückblicken und ist in einer permanenten Ausstellung im «Museo civico di belle arti» in Lugano zu sehen.
Last but not least ergänzt Ivan Kosanovic den Überblick über die zeitgenössische jugoslawische Naive Malerei. (Bis 22. Dezember 1990)

Wiedlisbach aus der Sicht des Künstlers Jose Mercier. (Foto: Eva Buhrfeind)
Wiedlisbach aus der Sicht des Künstlers Jose Mercier. (Foto: Eva Buhrfeind)