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Buntes und plastisches Bildwerk: Röbi Gisi und Hans Borer im Kornhaus Herzogenbuchsee

Verfasst von Eva Buhrfeind | |   Ausstellung

Klassische, figürliche Arbeiten in Ton, Stein und Bronze des Hans Borer aus Lohn und farbintensive, mehrheitlich naturgetreu nachgebildete Landschafts- und Naturdarstellungen von Röbi Gisi aus Olten sind Gegenstand einer Ausstellung im Kornhaus Herzogenbuchsee.

Eindrucksvoller Blickfang in der Borer-Abteilung im Kornhaus Herzogenbuchsee bildet ein Urvieh von einem Nashorn aus Alpenkonglomerat. Naturgetreu und urwüchsig, schwarzglänzend-makellos steht es im Mittelpunkt eines kleinen Querschnitts, den der 1924 in Olten geborene und heute in Lohn lebende und arbeitende Bildhauer Hans Borer zeigt.

Aus der Tierwelt
Umringt wird diese massige Plastik von weiteren Figuren aus der Tierwelt, die der Künstler klassizistisch naturgetreu den lebenden Vorbildern nachempfindet: versteinert-verhaltene Katzen, ein archaisch wirkender Stier oder Fohlen in Bronze oder ein Löwe aus Stein.
Aber auch «Bruder Klaus», entsprechend askethisch-pathetisch in seiner Haltung, fehlt nicht. Ebensowenig die prallen-athletischen Frauenakte, die gefiederte «Parthenope», die Kinderköpfe, Wandreliefs oder neoklassizistisch angehauchten «Drei Grazien».

Röbi Gisis Exponate
Sein Mitstreiter in dieser Exposition ist der 1929 ebenfalls in Olten geborene Röbi Gisi. Nach einer Lehrzeit als Messerschmied und Mechaniker absolvierte er ein Studium als Maschineningenieur, seit 18 Jahren wirkt er nun als Personalchef einer Armaturenfabrik in Olten.
Schon seit seiner frühesten Jugend malt und zeichnet Gisi; als Krönung seines künstlerischen Schaffens fand im Herbst 1989 im Stadthaus Olten eine Retrospektive zu seinem 60. Geburtstag statt. Neben plastischen Arbeiten in Ton und Kunststoff liegen ihm vor allem Spachteltechniken in Öl und Acryl sowie das Aquarell. Sein Lieblingsthema scheinen Landschaften und zum Teil auch Motive aus der Pflanzenwelt zu sein. Landschaften, die von Kreta über Mykonos, Paris, Lugano bis Olten im Herbst reichen, Urlaubserinnerungen gleichkommend.
Voller Details bis ins Letzte und äusserst farbenprächtig präsentieren sich viele seiner Acryl- und Ölbilder: eine reine Wiedergabe des Gesehenen, ähnlich einem Foto, auf dem jede Ecke, jeder Winkel erkennbar ist. Wenn er sich von den vielen Einzelheiten entfernt, sich mehr auf Farbenspiel und Stimmung besinnt, Individuelles hineinbringt (vor allem in seinen Aquarellen), wirken seine Werke lebendig und reizvoll.

Drei Grazien von Hans Borer 1990 im Kornhaus Herzogenbuchsee. (Foto: Eva Buhrfeind)
Drei Grazien von Hans Borer 1990 im Kornhaus Herzogenbuchsee. (Foto: Eva Buhrfeind)
Röbi Gisi: Bucht von Lugano. 1990 im Kornhaus Herzogenbuchsee. (Foto: Eva Buhrfeind)
Röbi Gisi: Bucht von Lugano. 1990 im Kornhaus Herzogenbuchsee. (Foto: Eva Buhrfeind)