Jacqueline Merz wurde 1962 in Niederbipp geboren. Nach dem Gymnasium in Langenthal und der Wirtschaftsmatura in Solothurn folgte, was sie selber einen «Hürdenlauf» nennt: vom angefangenen Lehrerseminar über Schauspielversuche und längeren Reisen zum Vorkurs an der Bieler Kunstgewerbeschule und anschliessend die erfolgreiche Ausbildung an der Zürcher Schule für Gestaltung in der Textilklasse.
Während dieser Zeit hat sie sich in Richtung Innenarchitektur, Büromöbeldesign und Malerei spezialisiert, und - sie wohnte damals im Aargauischen - auch ihren ersten öffentlichen Auftrag erhalten für die Ausstellung «Aargauische Fluss- und Seelandschaften» der Kantone Bern und Aargau.
Aarelandschaften
So zeigt sie im Heimatmuseum Attiswil einmal eine Serie kleinformatiger «Aarelandschaften», in denen sie im Aquarell-Stil das rein Gegenständliche zugunsten eines farbharmonischen, mit fliessenden und sich auflösenden Konturen, rein stimmungsvollen wie naturhaften Gesamteindrücken zurückstellt. Nach Dresden kam sie 1991 der Liebe wegen. Dort sind auch ihre Collagen entstanden, aus Zeitungs-, Bilder- und Fotofetzen, mit Gesichtern, Gestalten, kunsthistorischen Motiven, Schmetterlingen, auch echtem Dresdener Kohlestaub sowie mit gedämpften, erdigen Farben, mal deckend, mal lasierend überschichtet oder verschmolzen. Vielgestaltige, eigenwillige seelenverwandte Landschaften, welche die Atmosphäre und den Ausdruck des Sächsischen ebenso widerspiegeln wie persönliche Stimmungen und Alltagseindrücke der jungen Künstlerin.
Ikonenhafte Holzbilder
Ihr grosses Interesse an der spanischen und holländischen Malerei des 16. und 17. Jahrhunderts beweisen eindrücklich ihre kleinen, ikonenhaften Holzbilder. Angefangen mit originellen Selbstporträts, direkt auf Holz gemalt, setzt sie diese Kunstepoche mit mittelalterlichen Motivfragmenten und treffender Farbzusammenstellung collagenartig neu um.
Die Ausstellung dauert noch bis am 22. März 1992 und ist jeweils am Sonntag von 14 bis 17 Uhr geöffnet.