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Der Maler als Regisseur: Matthias Huber in der Galerie Rössli, Balsthal

Verfasst von Eva Buhrfeind |

Matthias Huber ist in der Galerie Rössli in Balsthal mit neuen Arbeiten präsent. Hubers Ästhetik ist das Malen an sich, wenn das Bild das Bild bedingt und er dabei als Regisseur auftritt.

Mit der Kunst, der Malerei ist es so eine Sache. Alles ist möglich, vieles wird umgesetzt. Die Bildsprachen bespielen ein weites Feld, die bildnerischen Gedanken sind frei und autonom, stehen für die individuelle Absicht eines Kunstschaffenden, ein Werk, sein Werk zu schaffen. In der Malerei bleibt es jedoch vor allem Farbe auf einem Bilderträger als Grundriss. So auch bei Matthias Huber. 1980 in Bottmingen geboren, im Schwarzbubenland aufgewachsen, studierte er an der Hochschule der Künste in Bern Visuelle Kommunikation, schloss ein Studium an der Hochschule für Gestaltung und Kunst der Fachhochschule Nordwestschweiz ab und lebt heute nach diversen Stationen im In- und Ausland in Basel. Seine Malerei in Öl und Acryl sucht nicht die bestimmte Form oder einen bildnerischen Dialog, sondern seine Malprozesse lassen sich wie ein Versuchsfeld aus Farbe, Gestaltung und variierender Bildentstehungsmöglichkeit lesen. Geht es Matthias Huber doch insbesondere darum, die Malerei als Malerei zu formulieren – intuitiv umgesetzt und von Bild zu Bild weitergeführt.
Matthias Hubers Arbeiten sind malerische Optionen, die sich gegenseitig bedingen und bereits während des Malaktes das nächste Bild initiieren, wenn er unmittelbar aus seiner Kreativität heraus Farbe und Form über innere Zusammenhänge zu neuen Inhalten entwickelt, deren Beziehungen sich entweder durch eine Farbgebung oder formale Gestaltungen vitalisieren.

2015 Solothurner Förderpreis für Bildende Kunst
Der Künstler, er erhielt 2015 einen Solothurner Förderpreis für Bildende Kunst, reizt in seinem ungegenständlich und oftmals bunt wirkenden Schaffen die zu erwartende Bildsprache aus. Konsequent löst er sich von malerischen Erwartungen und bleibt doch letztendlich am Bild: sei es eine abstrakte Komposition, eine farbflächige Reduktion oder seien es horizontale Farbspektren. In seinen malerischen Themen findet sich Inhaltliches vorhergehender Werke oder sie initialisieren nachfolgende, auch dadurch bedingt, dass er meist an mehreren Bilder gleichzeitig arbeitet. So ist seine inhaltliche Palette gleichermassen abwechslungsreich wie die Farbpalette. Eine körperartige, farblich reduzierte Figuration steht im Gegensatz zu einer grafischen Farbigkeit, 3-D- illusionierende Objekte wechseln ab mit strenger Farbfeldmalerei, auf gelbe Nuancen konzentrierte geometrische Motive widersprechen den in dunklen, gebrochenen Töne sich modulierenden konstruktiven Formen, Assoziatives klingt an, anderes erinnert an eine abstrahierte Pop Art.

Matthias Hubers Ästhetik ist das Malen an sich
Matthias Huber hat keinen  Anspruch auf eine eindeutige malerische Ästhetik, seine Ästhetik ist das Malen eines Bild an sich und liegt im Prozess der Bildwerdung, wenn während des Malens bereits das nächste Bild angedacht ist, er es sozusagen schon im Pinsel hat.
Dennoch ist sein Schaffen erstaunlich vielfältig zwischen freier Kreativität und bewusstem Gestaltungswillen. Aber meist führt nicht der Künstler die Bildentstehung, die Bildentstehung führt den Künstler beziehungsweise die Bilder führen sich gegenseitig – mit dem Maler als Regisseur. Der gerne auch eingreift ins inhaltliche Konzept, dieses erweitert, vertieft oder variiert und dennoch dominiert.


Bis 7. November 2021. Geöffnet: Freitag 18-21 Uhr, Samstag, 15–18 Uhr, Sonntag, 11-14 Uhr. Matthias Huber ist an der Eröffnung sowie am Sonntag, 24. Oktober, und an der Finissage am 7. November anwesend. Es gelten die aktuellen Corona-Regeln.