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Einblicke und Ausblicke: Martin Tresch in der Galerie Artesol

Verfasst von Eva Buhrfeind |

«Malen ist für mich atmen, meditieren und Ausdruck zugleich», umschreibt Martin Tresch seinen künstlerischen Anspruch. Seine Werke zeigt er in der Galerie Artesol in Solothurn.

Für die Malerei ist es nie zu spät, das zeigt sich eindrücklich im künstlerischen Schaffen, den bildnerischen Themen von Martin Tresch: Die Farben sind wirkungsvoll, energisch aufgetragen fügen und vernetzen sie sich zu eindrücklichen landschaftlichen An- und Aussichten, die sich aus der vertrauten Ansicht bis zu abstrakten Momenten reiner malerisch-atmosphärischer Stimmungen steigern. Es ist der vehemente Pinselstrich eines expressiven, ja auch prägnanten Farbauftrags, meist in Acryl, auch in Mischtechnik auf Holz, der diese Einblicke und Ausblicke formt. Frei in der Wahrnehmung, eindrücklich in der malerischen Ausdruckskraft, tragen sie das Verinnerlichte des Gesehenen und Erlebens auf den Bildträger.

Charakter einer vertrauten Natur
Seine Landschaftsbilder – sei es die pittoreske Region des Bielersees, seien es die Jurahöhen und -täler in ihren naturintensiven Facetten, die bildbeherrschenden, schneebedeckten Berge, die karstigen Täler, bemooste Steine im Flussbett, sei es ein sommerlich markantes Licht- und Schattenspiel unter den Bäumen am Seeufer – entwerfen den Charakter einer vertrauten Natur. Gleichzeitig aber befreit der Maler mit seinem dynamischen Pinselduktus, mit der eher gebrochen Farbpalette diese Landschaften aus einer allgegenwärtigen Sicht in eine emotional geführte konsequente Wirkung der Abstraktion. Der Maler kann derart das Wesentliche seiner subjektiven Sicht betonen, zeigt diese seine Perspektive als eindrucksvolle, eigenständige Empfindungen seiner bildnerischen Intentionen und sensiblen Wahrnehmungen.
Denn Martin Treschs Werke sind – über die erlebten Eindrücke hinaus – intensive Stimmungsbilder, persönlich durchlebte Situationen, innere Empfindungen, die er mit Farbe und Pinsel umsetzt, umsetzen muss. Landschaften als Inspiration, die gleichermassen Seelenlandschaften sind, bis in die freie Geste ausgelebt, ohne dass die Natur sich verfremdet   – die abstrahierte Natur wird somit zur Stärke seiner Malerei. «Malen ist für mich atmen, meditieren und Ausdruck zugleich», umschreibt Martin Tresch seinen künstlerischen Anspruch, sein unerschöpfliches «Malen müssen», das seine bildnerische Kraft immer wieder neu entfaltet.

Malerei «en plein air»
Dabei kommt der Künstler Tresch ursprünglich nicht von der Malerei, auch wenn ihn das Malen seit der Jugend interessierte. 1953 in Luzern geboren, absolvierte er eine Drogistenlehre und führte rund 20 Jahre als Eidg. Dipl. Drogist bis zu seiner Pensionierung sein eigenes Geschäft in Solothurn. Über 50-jährig absolvierte Martin Tresch berufsbegleitend die Schule für Gestaltung in Bern, lernte dort von der Pike auf die Techniken der Bildenden Kunst, insbesondere die der Malerei, die sich als sein ihm eigenes Medium erweisen sollte, und schloss als 57-jähriger die Schule mit Diplom ab, erweitert durch Besuche weiterer Malschulen.
Martin Tresch malt meist draussen in der Natur, «en plein air», mischt seine Farben selber, um ganzheitlich das Malen, das Gesehene wie das Persönliche künstlerisch auszuschöpfen.

Bis 26. März 2022. Vernissage: Samstag, 5. März, 11-17 Uhr. Apéro Samstag 12. + 19. März, 11-17 Uhr. Finissage Samstag 26. März 11-17