n der Galerie Artesol an der Hauptgasse 50 in Solothurn stellt Helga Schuhr ab Samstag, 28.
Oktober, bis Samstag, 18. November, aus. Sie zeigt Bilder und Skulpturen: Schuhrs künstlerisches Schaffen, ihre bildnerischen Auseinandersetzungen, entwickeln sich aus einem Suchen und Finden von Form, Farbe und Inhalt. Die Bildgestaltung ihrer Arbeiten sind künstlerische und persönliche Prozesse, in die Durchdachtes und Erlebtes, Fragen zur Gegenwart und zur Umwelt als schlussendlich freiheitliche Bildbetrachtung einfliessen.
Die Künstlerin stammt ursprünglich aus Solothurns Partnerstadt Heilbronn und lebt seit 1965 im Neuenburgischen. Sie hat sich intensiv Gedanken gemacht zur Natur, zu unserem Planeten, dessen schicksalhaften Zusammenhängen und Miteinander. Doch Schuhr tritt mit ihren Arbeiten nicht moralisierend an. Sie sagt es lieber durch die «Fleur bleue», durch die schlichte Schönheit der Blume.
Und deren formaler Ausdruck sich subtil in den anderen Bildthemen spiegelt, wenn es darum geht, das Komplexe im Leichten der Bildwelten zu kreieren. Bis in die sphärischen Interpretationen, die sich gleichermassen in dieser Natur wiederfinden lassen. Auch in ihren Objekten findet sich der Verweis auf «Notre planète notre future», wenn sie ungewöhnliches Material zu einer erzählbereiten künstlerischen Gestaltung verwandelt: Drahtgitter, Kautschuk oder Kabelbinder formen eine Idee der Natur und des Globalen, schwarze Kabelbinder verdichten sich zu urtümlichen Wesen, assoziieren die Verpuppung der Natur wie die feine stachelige Hülle eines Flugwesens. (szr/eb)
Hierzu die Vernissagerede von Kulturjournalistin Eva Buhrfeind.
«Flower in space» – weisse Blumen, mächtige Blüten im Weltall, sie klingen wie ein Lied, ein Aufruf, denn die Planeten sind in Aufruhr «Dans la tourmente», verstrickt in Farbnetze und -knäuel. Während die «Floating objects» als dahin schwebende Objekte von halb floraler, halb suggestiver Form das Universum bevölkern. Sind es Zeichen oder Abfallprodukte der Menschheit, geheimnisvoll sind sie allemal.
Helga Schuhrs künstlerisches Schaffen, ihre bildnerischen Auseinandersetzungen, entwickeln sich aus einem vielschichtigen Suchen und Finden von Form, Farbe und Inhalt. Die Bildwerdung und -gestaltung ihrer Arbeiten sind intensive, künstlerische und persönliche Prozesse, in die Durchdachtes und Erlebtes, Fragen zur Gegenwart und zur Umwelt als schlussendlich freiheitliche Bildbetrachtung einfliessen – immer mit dem Bildträger als kreative Herausforderung im Zusammenspiel von Material und Farben.
Ja, Helga Schuhr, sie stammt ursprünglich aus Solothurns Partnerstadt Heilbronn und lebt seit 1965 im Neuenburgischen, hat sich intensiv Gedanken gemacht zur Natur, zu unserem Planeten, dessen schicksalshaften Zusammenhängen und Miteinander.
Doch Helga Schuhr tritt mit ihren Arbeiten nicht moralisierend an. Sie sagt es lieber durch die «Fleur bleue», durch die schlichte Schönheit der Blume, ob blau, ob weiss, als markante bildfüllende Blüten. Und deren formaler Ausdruck sich subtil in den anderen Bildthemen spiegelt, wenn es darum geht, das Komplexe im Leichten der Bildwelten zu kreieren. Bis in die sphärischen Interpretationen, die sich gleichermassen in dieser Natur wiederfinden lassen.
Unverkennbar ist in ihrem Werk auch das Wechselspiel zwischen wirkmächtiger Farbgebung und narrativer gestalterischer Intervention. Wenn es darum geht zu imaginieren, dass unser Planet, unsere Natur, unsere Umwelt mehr sind als nur malerische Erdkugel oder Blüten. Sie sind Teil eines grossen Ganzen, des «Cosmos». So kann man verschiedene Gestirne als farbig bewegte Kosmen entdecken, ist das Weltall in Aufruhr, die Natur im Werden «en devenir» oder wächst als weisse Blüten den Betrachtenden entgegen.
Es ist die Einfachheit wie Prägnanz der malerischen Bildsprache, die auf die Schönheit und die Relevanz der Natur, unser aller Sein aufmerksam machen will. Stets lebt ihr künstlerisches Schaffen von der Freiheit der variationsreichen Wirkungen, das zu malen, was sie erlebt, gesehen, empfunden hat, in den bildnerischen Geschehen sinnbildhafte Geschichten zu formulieren. Es sind reduzierte, mehrheitlich runde, dennoch naturnahe Formen und leuchtende Farben, um Ausdruck und die Kraft der Bildintention zu bestärken.
Als weiteres gestalterisches Mittel steigert bei Helga Schuhr der Bildträger, das artfremde Material die kreative Spannung der farbschöpferischen Bildwerdung. So setzt sie neben der klassischen Leinwand auf industrielle Stoffe, deren Materialität sie sich künstlerisch «aneignet», das heisst in eine bildtragende Bedeutung verwandelt.
Hier nun präsentiert die Künstlerin, die auf profunde Ausbildungen und Studien zurückblicken kann, Arbeiten auf Forex. Fontex, ein synthetisches Material, das sich verformen lässt, stabil ist, widerstandsfähig, also auch für den Aussenraum nutzbar. Und das dem Klang der Acrylfarben eine ausdrucksintensive Wirkung verleiht.
Auch in ihren Objekten findet sich der Verweis auf «Notre planète notre future», wenn Helga Schuhr ungewöhnliches Material zu einer erzählbereiten künstlerischen Gestaltung verwandelt: Drahtgitter, Kautschuk oder Kabelbinder formen eine Idee der Natur und des Globalen, schwarze Kabelbinder verdichten sich zu urtümlichen Wesen, assoziieren die Verpuppung der Natur wie die feine stachelige Hülle eines Flugwesens.
Eva Buhrfeind, 27. Oktober 2023 anlässlich
der Vernissage der Ausstellung in der Galerie Artesol